Gebäudehülle dämmen: das Schlüsselelement beim Energiesparen

Heute lässt sich fast jedes Haus nachträglich dämmen: Für jede Anforderung gibt es mittlerweile optimal passende Dämmmaterialien und -systeme. Die richtige Wärmedämmung dämmt ohne weiteres Zutun jahrzehntelang zuverlässig. Dabei senkt sie den Heizenergiebedarf Jahr für Jahr um bis zu 80 % – und amortisiert sich damit schnell. Deshalb ist eine gute Wärmedämmung bei Gebäuden ein Schlüsselelement um den Energieverbrauch nachhaltig zu reduzieren.

Eine Wärmedämmung zahlt sich aber nicht nur ökonomisch und ökologisch aus: Sie sorgt auch das ganze Jahr über für ausgeglichene Raumtemperaturen und erhöht so den Wohnkomfort. Das macht sich vor allem bei Altbauten positiv bemerkbar, bei denen es Probleme mit Durchzug oder kalten Aussenwänden gibt.

Dicker ist besser

Für einmal gilt: Je mehr desto besser. Zu geringe Dämmschichten machen ökologisch und ökonomisch keinen Sinn. Fachleute empfehlen je nach Dämmmaterial eine stärkere Dämmschicht. Nur so erreicht man den maximalen Nutzen und hat nach der Sanierung ein Gebäude, dessen Standard auf lange Zeit Top ist. Die zusätzlichen Materialkosten für eine dickere Dämmschicht sind dank der Energieersparnis innert kurzer Zeit amortisiert.

Die zahlreichen auf dem Markt erhältlichen Dämmstoffe haben nicht alle dieselben Eigenschaften. Ausschlaggebend für die Qualität sind die Rohstoffe, die Dampfdurchlässigkeit, die graue Energie und die Rückbau- sowie Rezyklierbarkeit. Neben ausgezeichneten Dämmwerten sollten sie zudem auch guten Schutz gegen Lärm und Feuer bieten.

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Aussenwände dämmen - Energiesparpotenzial von 30%

Die Dämmung der Aussenwände ist nicht nur die wirksamste Energiesparmassnahme, die erneuerte Fassade lässt ein Haus zudem wieder in frischem Glanz erstrahlen.

Klar ist: Die Dämmung der Aussenwände verändert die Optik des Gebäudes. Gerade bei kleinen Fenstern besteht durch die Dicke Dämmschicht ein Risiko, dass sie zu «Schiessscharten» werden. Die künftige Optik des gedämmten Gebäudes sollte deshalb vorab zusammen mit einem Architekten oder einer Architektin geprüft werden. So besteht etwa die Möglichkeit kleine Fenster zu vergrössern oder die Fenster – wenn diese sowieso auch getauscht werden müssen – weiter aussen in der Fassade zu montieren. So stimmt am Schluss die Wirkung wieder und im Innern entstehen breitere Fensterbänke, die vielfältig genutzt werden können.

In einigen Fällen – zum Beispiel wenn für ein Gebäude Auflagen der Denkmalpflege bestehen – müssen die Aussenwände im Gebäudeinnern gedämmt werden. Diese Variante ist aber bauphysikalisch heikel, denn es lassen sich nicht alle Wärmebrücken beseitigen.

Kann Ihr Gebäude nur auf der Innenseite gedämmt werden, sollten Sie frühzeitig Fachleute mit Altbau-Erfahrung beiziehen und mit ihnen eine Lösung erarbeiten, die bauphysikalisch problemlos funktioniert sowie ein Minimum an Wämebrücken mit sich bringt. Denn es gibt auch für Denkmalgeschützte Häuser gute Dämmlösungen. 

Sanierung Altbauten 

Fassadensysteme

Grundsätzlich kommen für die Dämmung von Aussenwänden auf der Aussenseite zwei seit Jahrzehnten bewährte Systeme zur Anwendung: Hinterlüftete Fassaden und Kompaktfassaden. Beide haben den Vorteil, dass die Fassaden des Hauses komplett mit einer Wärmedämmung eingepackt werden und so kaum Wärmebrücken entstehen.

Hinterlüftete Fassade

Hinterlüftete Fassaden weisen zwischen der Fassadenbekleidung und der Dämmschicht einen Belüftungsraum von zwei bis fünf Zentimeter Dicke auf. Die hinterlüftete Fassade hat in der Regel eine längere Lebensdauer, da die Dämmung hinter der Fassadenverkleidung gut geschützt ist. Dank der vielfältigen Auswahl an Fassadenverkleidung verleiht eine hinterlüftete Fassade dem Haus einen neuen unverwechselbaren Charakter.

Kompaktfassaden

Die meisten Gebäude in der Schweiz werden mit einer sogenannten Kompaktfassade gedämmt. Sie wird in Fachkreisen auch verputzte Aussenwärmedämmung genannt. Bei Kompaktfassaden werden die auf das Mauerwerk geklebten oder mit Dübeln befestigten Dämmplatten direkt auf der Aussenseite verputzt.

Dach dämmen - Energiesparpotenzial von 20%

Eine Dämmung des Daches spart nicht nur Energie, sondern schafft auch Möglichkeiten den Wohnraum zu erweitern.

Steildach

Viele alte Steildächer haben wenig oder gar keine Dämmung und auch kein sogenanntes Unterdach. Dieses schützt als zweite Schicht zusätzlich zur sichtbaren Eindeckung mit beispielsweise klassischen Dachziegeln vor eindringender Feuchtigkeit – etwa bei starkem Regen, Schneefall oder Winddruck. Ein solches Unterdach muss – gemäss heutigen Vorschriften - zusammen mit dem Einbau einer Dämmung realisiert werden.

Die nachträgliche Dämmung von Steildächern hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn der Raum unter dem Dach genügend hoch ist, kann dieser als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden. Der Einbau einer Dämmschicht in ein gut erhaltenes Steildach ist meist gut realisierbar: Die Dämmplatten werden einfach zwischen den Sparren angebracht. Um die heutigen Dämmanforderungen zu erreichen muss in der Regel eine zweite Lage Dämmschicht quer zum Sparren montiert werden.

Ist die Dacheindeckung in einem schlechten Zustand, wird die Dachsanierung in der Regel von aussen realisiert. Dann besteht die Möglichkeit die Dämmschicht über den Sparren anzubringen und das Dach anschliessend neu zu decken.

Prüfen Sie bei einer Dachsanierung das Potenzial einer Photovoltaik-Anlage. Mit dieser können Sie Ihren eigenen Strom produzieren und werden unabhängiger.

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Flachdach

Flachdächer werden oft erst dann erneuert, wenn die Abdichtung leckt und Wasser ins Hausinnere gelangt. Dabei wird aber die vorhandene Wärmedämmung durchnässt und muss ersetzt werden. Deshalb lohnt es sich hier mit einer rechtzeitigen Erneuerung vorzubeugen und das Flachdach energetisch auf den neusten Stand zu bringen, bevor es zu Wasserschäden kommt.

Dabei kann auch ein vor allem bei älteren Flachdächern häufig anzutreffendes Problem beseitigt werden: Diese haben zu wenig Gefälle und das Wasser läuft schlecht ab. Solche Dächer lassen sich durch spezielle Dämmplatten mit integriertem Gefälle nachrüsten. Ohne grössere Arbeiten am Dach läuft so das Wasser besser ab und wird das Risiko von Schäden reduziert.

Estrichboden & Kellerdecke - Energiesparpotenzial von 11%

Die Dämmung von Estrichboden und Kellerdecken ist technisch meist relativ einfach. Mit wenig Aufwand kann hier eine grosse Wirkung erzielt werden.

Estrichboden

Da die Dämmplatten direkt auf dem Estrichboden verlegt werden können, ist dessen Dämmung einfach und günstig – die Investition ist also schnell amortisiert. Mit speziellen Dämmplatten und einem begehbaren Bodenbelag lässt sich der Estrich auch weiterhin als Abstellraum nutzen.

Überlegen Sie sich vorab, ob der Estrich zu einem späteren Zeitpunkt nicht doch noch ausgebaut werden soll. Ist dies der Fall, empfiehlt es sich direkt die gesamte Dachfläche zu dämmen.

Kellerdecke

Analog zum Estrichboden lässt sich auch der Boden zwischen Erdgeschoss und unbeheiztem und nicht gedämmtem Keller bei alten Gebäuden meist einfach dämmen. Dabei wird die Dämmschicht von unten an der Kellerdecke angebracht. Die Kosten dafür sind vergleichsweise klein und amortisieren sich durch die eingesparte Heizenergie rasch. Zudem erhöht sich der Wohnkomfort im Erdgeschoss, da die Böden weniger kalt sind.

Überlegen Sie sich vor dem dämmen der Kellerdecke - wie beim Estrich auch - ob Teile des Kellers später zu beheizten Wohnräumen ausgebaut werden. Ist dies der Fall, macht es Sinn statt die Decke bei den betroffenen Räumen im Keller die Wände und den Boden zu dämmen.

Sanierungsmassnahmen im Überblick: 

Gebäudehülle dämmen 

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