Sonnenenergie nutzen

Sonnenenergie

Mit der Kraft der Sonne lässt sich auf dem eigenen Dach Energie erzeugen – zur Produktion von Warmwasser oder Elektrizität. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern rentiert sich auch finanziell. Grundsätzlich lohnt sich die Installation einer Solaranlage so oder so – erfolgt sie im Rahmen einer gesamtheitlichen Sanierung umso mehr: Die Kombination von Arbeiten beispielsweise bei einer Dachsanierung macht die Installation meist nochmals etwas günstiger.

Wie viel Strom kann Ihr Dach oder Ihre Fassade produzieren? Auf www.sonnendach.ch des Bundesamt für Energie (BFE) finden Sie das ganz einfach heraus. Dort sind auch gleich die zu erwartenden Kosten dafür und die zu erwartende Rendite auf der Investition ersichtlich.

Photovoltaik-Anlage

Gemäss dem BFE könnten mit Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Hausdächern und -fassaden in der Schweiz jährlich rund 67 Terrawattstunden Solarstrom produziert werden. Das sind zehn Prozent mehr als der gesamte heutige Stromverbrauch in der Schweiz.

Die Energie ist also vorhanden und wird erst noch gratis geliefert. Für die Installation einer PV-Anlage spricht aber noch einiges mehr:

  • Sie stösst kein CO2 aus und ist damit klimaneutral.
  • Die für die Produktion der Anlage aufgebrachte graue Energie ist nach zwei bis vier Jahren bereits wieder energetisch amortisiert – eine kurze Zeitspanne, angesichts der Lebensdauer einer Solaranlage von rund 30 Jahren.
  • Um zirka 80 Prozent des jährlichen Strombedarfs einer vierköpfigen Familie zu erzeugen, reicht bereits eine Kollektorfläche von 20 m2.
  • Die Installation einer PV-Anlage erhöht den Wert der Liegenschaft.

Solarthermie-Anlage

Nicht nur Strom – auch Warmwasser lässt sich mit Hilfe der Sonne CO2-neutral bereitstellen. Als Ergänzung zur Heizung ist dies dann vor allem empfehlenswert, wenn diese mit Öl, Gas oder Holz betrieben wird. Dann kann im Sommer die Heizung sozusagen in die Ferien gehen: Die Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach liefern genügend heisses Wasser, das in einem Speichertank zwischengelagert wird. Über das ganze Jahr betrachtet liefert eine Solarthermie-Anlage rund 60 bis 80 Prozent des benötigten Warmwassers – sofern sie richtig dimensioniert ist. Pro Person im Haushalt benötigen Sie 1 bis 1.5 Quadratmeter Kollektorfläche, die auf einem möglichst unbeschatteten Dachbereich mit Ausrichtung Südost, Süd oder Südwest angebracht wird. Soll die Anlage nicht nur zur Warmwasseraufbereitung dienen, sondern auch die Heizung unterstützen, muss die Kollektorfläche mindestens 12 Quadratmeter betragen. Diese Variante lohnt sich aber nur bei sehr gut isolierten Häusern.

Bei einer Dachsanierung lohnt sich die Installation einer PV-Anlage gut zu prüfen. Besonders interessant wird es, wenn Sie Ihr Gebäude neu mit einer Wärmepumpe heizen werden. Diese kann dann günstig mit eigenem Solarstrom betreiben werden. Dasselbe gilt etwa für die Aufladung von Elektroautos oder E-Bikes: Nicht nur ist so die Betankung zu 100 Prozent CO2-neutral, sondern durch den höheren Eigenverbrauch rentiert sich die PV-Anlage noch mehr.

Wirtschaftlichkeit

Nicht nur umwelt- und klimafreundlich sind Solaranlagen – sie lohnen sich auch aus wirtschaftlicher Sicht. Dies gilt insbesondere für PV-Anlagen. Bei diesen sind einerseits die Kosten für Installation und Material in den vergangenen Jahren stark gesunken – andererseits werden sie durch Fördergelder von Bund sowie Kantonen unterstützt. Und nicht zuletzt können die Aufwendungen für solche Anlagen in der Steuererklärung vollumfänglich abgezogen werden.

Dass sich die Investitionen rentieren, zeigt auch die Webseite www.sonnendach.ch des BFE. Dort werden für Ihr individuelles Objekt unter anderem die Amortisationsdauer und Rentabilität berechnet. Werte von rund 14 Jahren für die Amortisation und jährliche Renditen zwischen 2.5 und 3 Prozent auf dem eingesetzten Kapital sind bei PV-Anlagen keine Seltenheit. Bis sich eine Solarthermie-Anlage amortisiert hat dauert es etwas länger.

Je mehr Solarstrom im Privathaushalt gleich selbst wieder verbraucht wird, desto rentabler die Anlage: Denn der eigene Strom ist günstiger als derjenige aus dem Netz. Einen hohen Eigenverbrauchsanteil erreicht man durch Grossverbraucher im Haus wie etwa eine Wärmepumpe, Elektroautos, einem Warmwasserboiler im Tagbetrieb oder auch als Mehrpersonenhaushalt, wo tagsüber (während der Stromproduktion) oft jemand zu Hause ist und viel gekocht sowie gewaschen wird. Einfluss auf die Rentabilität der PV-Anlage hat zudem die sogenannten Rückliefervergütung – also der Betrag, den Sie vom lokalen Energiedienstleister für den Strom erhalten, den Sie selbst nicht verbrauchen, sondern ins Netz einspeisen.

Mit einer cleveren und vorausschauenden «Stromverbrauchsstrategie» kann im Einfamilienhaus auch bei einer Anlagengrösse von nur rund 20 m2 ein Eigenverbrauchsanteil von 20 bis 30 Prozent erreicht werden. Dieser Anteil kann mit einer Batterie oder einem E-Auto nochmals deutlich erhöht werden!

Sanierungsmassnahmen im Überblick: 

Gebäudehülle dämmen 

✓ Fenster ersetzen 

Heizung ersetzen

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